Da geht was. Angekommen in Bogotá!

Nach langer Zeit: Zurück in Lateinamerika! Nach ich in den letzten Jahren wenig aus Europa rausgekommen bin (recht kurze Tripps nach Indien, Thailand und in den Senegal), steht wieder eine grössere Reise an: Kolumbien, für zwei Monate! Warum? Wohin? Mit wem?

Auf der Suche nach Mikroversicherungen

In Kolumbien bin ich auf der Suche nach Mikroversicherungen – und danach, wie diese in grossen Unternehmen vorangetrieben werden. Der Aufenthalt findet damit im Rahmen meiner Doktorarbeit statt – zur Feldforschung und Datensammlung. Untergekommen bin ich bei Colseguros, einer stolzen, 135 Jahre alten Versicherung in Bogotá, mitten im Zentrum. Colseguros ist nicht nur eine der bekanntesten (und grössten) Versicherungen in Kolumbien, sondern gehört auch zu Allianz, in deren Hauptquartier ich vorher zwei Monate war.

Was gibt es hier zu sehen? Colseguros vertreibt seine Mikroversicherungen vor allem über „Womens World Banking – Cali„, eine Mikrofinanzorganisation, die sich vor allem an Frauen richtet, sowie über Carrefour, eine Supermarktkette, bei der man sich die Versicherung „aus dem Regal“ heraus kaufen kann. Mehr wird noch nicht verraten, nur soviel: Nach der CSR-Abteilung in München (nennt sich Allianz4Good) freue ich mich, ein gutes Stück näher an der Umsetzung zu sein!

Und sonst? Bogotá – eine neue Stadt!

Bogotá ist eine neue Stadt – zuallererst für mich. Und nachdem ich mich irgendwie immer noch gedanklich in Mexiko Stadt zuhause fühle, ziehe ich permament Vergleiche: Das Wetter ist schlechter, die Häuser europäischer, die Menschen offener, etc. Aber Bogotá ist auch an sich eine neue Stadt – auferstanden aus Ruinen? Lauschen wir in das folgende Gespräch eine Runde „Bogotaner“:

  • Mann 1: Die 80er waren schlimm in Kolumbien.
  • Alle: Jaja, die 80er waren furchtbar.
  • Frau 1: Und die 90er erst!
  • Alle: Jaja, die 90er waren wirklich schlimm!

Auch wenn die Gewalt der jüngeren Vergangenheit noch gegenwärtig ist, bewegt sich was in Bogotá – man spürt einen Neuanfang. Der Transmilenio ist pünktlich, sauber und intelligent gemacht, das grade endende Theaterfestival war spannend und extrem gut besucht (sass in mehreren ausverkauften Vorstellungen!), die Kolumbianer mühen sich um Abfalltrennung, die „Septima“ wird Sonntags für Fahrräder und unter der Woche abens manchmal für Kulturveranstaltungen gesperrt. Insgesamt spüre ich weniger Angst als für sechs Jahren in Mexiko – und mehr Energie, voranzukommen, und gemeinsam was aus der Situation zu machen. Natürlich bleibt Bogotá eine Stadt mit Problemen – Armut, Luftverschmutzung, Lärm (grad jetzt genau unter meinem Fenster). Aber die Richtung, stimmt!

Angekommen!

Ich selbst bin hier in einer hübschen WG angekommen, direkt nahe an der Arbeit dran, und dank meiner Mitbewohner mitten in der Theaterszene von Bogotá. Gewöhne mir meine Mexikanismen ab (Chido! Mande?) und tröste mich mit kolumbianischem Bier über deutsche Fussballdramen hinweg.

Chévere!

4 Antworten zu “Da geht was. Angekommen in Bogotá!

  1. Gelungener Eintrag! Viel Freude und Erfolg noch in Bogota… Und falls du lange genug bleibst – nicht vergessen in Zentralamerika vorbeizuschauen.

  2. Glückwunsch! Und schönen Gruß aus Old Good Germany. Mucha suerte en Bogotá!

  3. Ich meinte natürlich: good old Germany. Nix für Ungut 😉

  4. INTERESSANT.

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