Markt mit Marx

Mediamarx - Genossenschaften sind geil!

Gestern begann die erste regionale Version der UNDP Growing Inclusive Markets Initiative offiziell ihre Arbeit – ausgerechnet zu Osteuropa und der GUS! Die riesige Region von Stettin bis Wladiwostok ist bislang kaum auf der Karte von ‚Entwicklungsgeschäften‘ aufgetaucht. Mit maladen Staaten und satten Eliten sowie einer Historie die weder Unternehmertum noch ‚Sozialkapital‘ besonders begünstigte scheint dies nicht verwunderlich. Das Treffen zeigte jedoch, dass es sich lohnen kann, gerade diese Region im Hinblick auf innovative Geschäftsmodelle zur Armutsbekämpfung genauer unter die Lupe zu nehmen.

„Verluste werden sozialisiert, Gewinne privatisiert!“ –  diese Kritik am Umgang mit der großen Krise ist derzeit allgegenwärtig.  Es überrascht daher nicht, dass neue Eigentumsmodelle und wie sie Anreize für nachhaltiges Wirtschaften setzen können intensiver denn je diskutiert werden. Der Artikel „Not Just for Profit“ von Marjorie Kelly fasste diese Überlegungen vor kurzem gut zusammen: sie unterscheidet zwischen stakeholder-owned companies, mission-driven companies und public-private hybrids. Im Wesentlichen geht es darum, die Interessen der wichtigen Stakeholder, seinen es Kunden oder Arbeitnehmer, oder ein Gemeinwohlinteresse durch Eigentumsstrukturen  zu sichern.

Dieses Konzept ist in der kommunistischen Ideologie freilich fest verankert, und so ist zu hoffen, dass sich in der Region innovative Beispiele für solche neuen Eigentümermodelle finden lassen. Es ist wohl auch kein Zufall, dass eines der innovativsten Beispiele in dieser Hinsicht in den Fallstudien der GIM Initiative aus Polen stammt: in Tyczin organisierten sich die Gemeindemitglieder selbst den Anschluss ans Telefonnetz.

Vielleicht is ein bisschen Marx im Markt ja manchmal ganz hilfreich für eine nachhaltige Entwicklung?

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