Jenseits der Polemik – Unternehmen Armut auf dem St.Gallen Symposium

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Mary Ellen Iskenderian, Präsidentin von Women's World Banking (Quelle: St.Gallen Symposium 2009)

Das St.Gallen Symposium beeindruckt – durch seine Professionalität und die Reinheit der „neoliberalen“ Heilslehre, die dort vertreten wird. Die Weltwirtschaft steht vor dem Abgrund, Regierung haben das Schlimmste verhindert – doch bloss keine Regulierungen! bloss keinen Etatismus! Jenseits dieses Eskapismus kamen die aus meiner Sicht „produktiven“ Beiträge vor allem aus dem Bereich Unternehmen und Armut – mit Indien an der Spitze.

Autor: Martin Herrndorf

Zum Anfang: Mein Highlight

Aus dem Nadelstreifen-Einerlei heraus ragte für mich vor allem der tolle Workshop von Mary Ellen Iskenderian, Präsidentin von Women’s World Banking. Neben einer Einführung zur Mikrofinanz gab es Diskussionen um verschiedene Modelle (Standardisierung?) oder den Auswirkungen der Finanzkrise. Bei den Teilnehmern war alles Vertreten: Von Micro-Finance Spezialisten bis zu Neulingen („is it true they lend primarily to women?“) war wirklich alles dabei, was irgendwie spannend war, aber die Diskussion doch sehr schwanken liess.

Und auf dem Panel?

Doch das „Herz“ des Symposiums sind die ausschweifenden Keynotes. Hier gab es Deepak S. Parekh, den Executive Chairman & Chief Executive Officer der Housing Development Finance Corporation Ltd. (HDFC), der über „Humbleness und Leadership“, über die Auswirkung der Finanzkrise auf Indien:

Und am Rand?

Gab es natürlich viele Gespräche über das Thema Armut. Interessant: Ein Kontakt zum Rural Technology Business Incubator in Chennai, von dem lokalen Indian Institute of Technology betrieben als Organisation, die Technologie und Geschäftsmodelle für den ländlichen Raum entwirft.

Und weiter?

Das „Unternehmen Armut“ scheint tatsächlich geeignet zu sein, auch in der intellektuellen Ratlosigkeit der Wirtschaftskrise die Menschen anzuregen. Als Feld, auf dem Geschäftsinnovationen tatsächlich die Lebensbedingungen von Millionen verbessern können – anstatt den wirtschaftlichen Status weniger zu fördern.

2 Antworten zu “Jenseits der Polemik – Unternehmen Armut auf dem St.Gallen Symposium

  1. Hi Martin, war gerade auf der Seite der WWB. Irgendwie verstehe ich aber noch nicht so ganz, wer da was genau macht. Kannst du das vielleicht kurz erklären, wenn das auf dem Symposium klar wurde?
    Herzlich, Katha

  2. hi katha, so ganz klar ist es mir auch nicht. sie haben lokale affiliates, bei denen sie capacity building machen. relativ viele davon tragen sich wohl finanziell. Und bei unserem Mikroversicherungsseminar in st.gallen sind auch mehrere Empfehlungen für Organisationen rausgekommen, die bei WWB Mitglied sind…

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